Sonntag, 27. November 2016

Holz, Fliesen, Holz

was bisher geschah....

Das Bad ist nun wieder einen Schritt weiter: Alle Fliesen sind nun verlegt und auch mit dem Verfugen bin ich fertig. Als wir beim Fliesenhandel waren, suchten wir jeweils für Wand- und Bodenfliesen die passende Fugenfarbe aus. So kam es, dass wir zwei ähnlich aussehende Fugenmassen haben- irgendwie hätte es auch eine Farbe getan, die für beide Fliesen gut aussieht. Im Zweifel einfach silbergrau, geht immer. Beim nächsten Bad gibts also nicht zig verschiedene Fugenfarben.
Der Lehmputz ist an der Wand, an Schornstein und über dem Klo habe ich Kalkfeinputz aufgezogen. Die Kunst ist das gleichmäßige Abreiben mit dem Filzbrett- ích denk, fürs erste Mal ist es ganz gut geworden, geht aber besser.
Als nächstes werden Amaturen bestellt und montiert, Silikonfugen gezogen, WC montiert, Wände und Decke erst mit Kaseingrundierung, dann mit Kalkfarbe gestrichen. Eckventile und Waschtische montiert. Und dann fehlt nur noch die Tür!

Im Schlafzimmer habe ich den alten Fußboden (schmale Nut-und-feder-bretter plus Spanplatte) rausgerissen, die bretter gleich wiederverwendet: als Fehlboden. So nennt man eine Ebene, die zwischen die Balken eingezogen wird. Also wurden links und rechts Latten angenagelt, als Auflager. Obwohl "annageln" es nicht ganz trifft: angeschossen, mit dem neuen Druckluft-Rundmagazinnagler. Geht irre schnell und das Gerät hat respekteinflößend viel Kraft.
Auf die Bretter kam ein Rieselschutz (starkes Packpapier), darauf dann trockener Sand, der glücklicherweise schon bereit lag. Wir haben ihn im Sommer so nebenbei getrocknet. Der Sand gibt der Balkendecke Masse und dämpft Schwingungen. Schon beim Befüllen war mit jedem Eimer mehr zu merken, wie sich das Schwingungsverhalten verbessert. Also: Sand war und ist seit jeher ein ideales Füllmaterial, um den Schallschutz einer Holzbalkendecke zu verbessern.
Dann wurden auf die Balken Keile geschossen, als Höhenausgleich. Auf ca. 3,6m Balken war das ein Höhenunterschied von 12cm! Leider war mein Fehlboden dadurch doch recht tief, also wurde auf dem Sand noch Dämmung verteilt.
Als nächstes kommt auf diesen Ausgleich OSB, 25mm stark. Darauf wird dann unser geborgenes Eicheparkett verlegt, mit speziellen Parkettkleber. Das wird eine Freude! Das Material reicht aber nur für diesen Raum, die anderen Räume bekommen selbstgemachte Kieferndielen, die demnächst besäumt und nachgetrocknet werden.

Ein neues Tor für einen neuen Weinkeller entsteht so nebenbei in unserem Wohnzimmer. Für die Familie mach ich auch mal eine Ausnahme und tanze auf fremden Hochzeiten. Die Besonderheiten: umlaufende Gummidichtung, Torflügel aus Fichte-3-Schicht-platte 27mm, 3-fach-Verriegelung, Tortreibriegel, schöne Torfeststeller und Türklinke. Farbe wieder von Osmo, Eiche transparent.





Freitag, 4. November 2016

Brennholz ists noch lange nicht!

Hier mal ein Basteltipp zum nachmachen oder ein Beitrag zum Thema "was man sonst nicht so alles tut am Sonntag abend" oder "Selbstversorgung voll aus der Praxis":

Lagerkisten für Äpfel

Es war der fromme Wunsch, in einer entspannten Stunde mal noch zwei Kisten Äpfel zu pflücken, als Wintervorrat. Wir wussten von einer Kuhweide mit alten Hochstämmen, wo man sich bedienen kann. Und es waren viele Bäume mit überwiegend sehr schönen Äpfeln. Wir pflückten also die Kisten voll in bewährten Weise: Ich auf dem Baum herumkletternd, Mary unten fing die geworfenen Äpfel und legte sie vorsichtig in die Kiste- bloß keine Druckstellen, sonst fault die Frucht.
Ja und jetzt, wie lagern? Jaaa, Holzrost wäre gut, jeder schön luftig so für sich...

Kommen wir zur Bastelanleitung:
Man nehme: Rauspundbretter 24mm, 50cm lang (als Reste von der Baustelle schon kurz vorm Brennholz) für die Stirnseiten. Durch Nut und Feder werden die Kisten stapelbar. In die Bretter wird auf drei Seiten eine Nut eingeschnitten, mit der Tischkreissäge.
Aus Bohlen o.ä., in dem Fall Douglasiestücken, werden viele Leisten 60cm lang, 3cm breit und etwa 7mm stark geschnitten, die gerade so (=schön stramm) in die Nut passen.
Jetzt Leisten und Stirnbretter mit reichlich Leim zusammenstecken, mit dem Holzhammer nachhelfen, trocknen lassen und mit Schleifpapier die Kanten brechen.Fertig ist die Kiste.




Es werde Bad, Folge 5

So, es gibt wieder neue Fotos aus dem Bad. Mit den Wandfliesen bin ich nun fast rum. Dabei war das Nivelliersystem wieder eine große Hilfe. Man hat so schon genug zu kämpfen mit der Fliese, da ist man froh, wenn sie durch die Keile da bleibt, wo sie hingehört.
Die großen Flächen der Dusche sollten mit Mosaiksteinen gleich den Bodenfliesen veredelt werden, so entschieden wir uns für einen horizontalen Streifen, etwa auf Augenhöhe:
Ja, richtig. Der Streifen ist senkrecht. Im Arbeitseifer nicht dran gedacht, da war die eine Wand schon bis zur Decke fertig, und gemerkt haben wirs erst zwei Tage später! Na, waagerechte Linien hat jedes langweilige Bad, wir tanzen aus der Reihe und machen senkrecht.
Man sieht, es wurde begonnen, die Fliesen abzukleben, zu schützen vor den Dreckspatzen die da kommen nächste Woche und den Lehm-Feinputz auftragen. Und hier ein wichtiger Tip: am besten Feinputz machen und DANACH die Fliesen verfugen (so schnell war ich zum Glück noch nicht), denn auf der Fugenmasse lässt sich Lehm nur schlecht weg-reinigen.
Ja: wir lassen im Obergeschoss den Feinputz auftragen. Eigentlich wollten wir es selbst machen, aber der Zeit- und Qualitätsgewinn war doch zu verlockend. Bleibt schließlich noch das EG, wo wir einen Kalk-Feinputz selbst auftragen werden.

Noch einen Blick in die Küche mit den neuen alten Fliesen:




Petition für die finazielle Unterstützung von Denkmälern in Sachsen

Liebe Leser des Blogs,

"Im Regierungsentwurf zum Sächsischen Haushaltsplan 2017/18 sind die Mittel für Zuweisungen zur Sicherung, Nutzbarmachung, Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen auf 0€ reduziert worden."

Im Interesse aller, vor allem kleiner privater Besitzer von Baudenkmälern, bitte anschauen und ggf. unterzeichen.

Link zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/denkmale-in-sachsen-retten

Schade, dass man sich überhaupt um sowas kümmern muss. Da gibt es EU- Förderprogramme für neues Leben im ländlichen Raum, die keinem jungen Menschen mit wenig Geld etwas nützen = ihr Ziel verfehlen, dann den Denkmalschutz, der historische Bausubstanz schützen soll und nun in Zukunft wohl mangels des nötigen Pulvers vermehrt auf Idealisten setzen muss.
Warum werden die Mittel gestrichen? Sind die alten Buden einfach nicht energiesparend genug (oder zumindest das, was die U-Wert-Fetischisten darunter verstehen) oder wurde schon genug gefördert, irgendwann muss ja auch mal gut sein...?